random thoughts to oil the mind

Tag: Technology Page 1 of 2

Daily Links

Wikipedia’s Lamest Edit Wars – An infographic looking at some of the pettiest squabbles on the interwebs.

Meet Tabarnia – What better way to mute a secessionist movement than to secede from the secessionists? When’s the next Scottish independence vote again?

Film Dialogue – An interesting analysis of dialogue in 2,000 Hollywood productions. Guess what, men talk a lot.

Museum of Endangered Sounds – Where old sounds go to dissipate. A wonderful collection of noises from the not-too-distant past.

2 Kinds of People – They say there are 10 kinds of people in this world. This minimalist Tumblr blog explores the differences.

[Photo by Tiago Gerken on Unsplash]

Schlüsselkompetenzen

This entry is also available in English.

Eines Morgens sitze ich am Frühstückstisch, eine warme Tasse in den Händen, ein köstlicher Kaffeegeruch in der Luft. Durch das Fenster scheint die Sonne auf einen neuen Tag, während das Vogelzwitschern dem sonst unbeschriebenen Tagesblatt eine Melodie verleiht. Plötzlich ertönt und vibriert es auf dem Fenstersims: Vater ruft an.

„Der Akku im Autoschlüssel ist leer.“ Anscheinend steht er vor seinem Wagen auf dem Parkplatz und drückt verzweifelt auf die Fernbedienung. „Rufst du mal den Autodienst an? Ich komme nicht rein.“

„Benutz doch den Schlüssel.“

„Wie, den Schlüssel?“

„Schlüssel rein, drehen, Tür öffnen.“

„Und das geht?“

Mir ist dieses kurze Gespräch, das sich schon vor vielen Monaten ereignete, wieder in den Sinn gekommen, als ich einen ähnlichen aber wenig heiteren Bericht aus Neuseeland gelesen habe. Dort hat sich ein älteres Ehepaar in seinem Wagen ohne Schlüssel eingesperrt. In dem Glauben, es säße jetzt in der Klemme, versuchte das Paar durch Hupen die Aufmerksamkeit der Nachbarn zu erregen, sowie das Fenster mit einem Wagenheber einzuschlagen. Doch der Versuch, die Tür durch bekannte Methoden zu öffnen, blieb außen vor.

Schließlich wurden die beiden nach 12 Stunden in dem Fahrzeug von den Nachbarn gerettet, wobei die Frau bereits ohnmächtig und der Mann in Atemnot geraten war. Wahrscheinlich ein wenig dramatisch eingekleidet, sei den Rettungsdiensten zufolge dieses kleine Missgeschick beinahe mit Todesfolgen verbunden.

Wie können manch unserer elementarsten Werkzeuge so schnell in Vergessenheit geraten, wenn sie ersetzt werden? Warum werden wichtige Ideen und Methoden, die unser tägliches Leben so prägen, so einfach verdrängt? Obschon leicht amüsant oder tödlich, stehen sich diese zwei Geschichten im Hinblick auf ihre Auswirkungen an zwei entgegengesetzten Polen gegenüber. Doch auch wenn die meisten von uns über die scheinbare Ahnungsloskigkeit und Dummheit der Anderen nur den Kopf schütteln oder hämmisch lachen können, befinden wir uns wohl leicht in dieser und anderen ähnlichen Situationen, seit wir uns zunehmend auf die Geräte der modernen Technik verlassen, um einfach durch den Alltag zu kommen. Seit die mechanische Welt durch die digitale ersetzt wird, weiß überhaupt irgendeiner noch, wie man die Dinger repariert, wenn die Maschine versagt?

Im Leben vergleichen wir viele Aspekte mit dem Fahrradfahrenlernen: Das vergisst man ja nie. Zumindest nur so lang das Fahrrad nicht angeschlossen ist. In dem Fall muss man bloß hoffen, man weiß noch, wie das geht.

Key Literacy

Dieser Eintrag ist auch auf Deutsch verfügbar.

I’m sitting at the table one morning, hands cradling a warm mug, that rich smell of coffee hanging in the air. The sun is shining down on a brand new day, only the chittering of birds offering their choral backdrop to an otherwise blank canvas. Then a vibration on the windowsill accompanied by a tinny melody. Dad’s calling.

‘The battery in my car key’s dead,’ he tells me, apparently standing in front of his locked car on the car park, desperately pressing the transponder. ‘Can you find the number to call the AA? I can’t get in the car.’

‘Why don’t you just use the key?’

‘How?’

‘Put the key in the lock and turn it.’

‘Oh, does that work?’

I was reminded of this little exchange, which already happened many months ago, by a similar but rather less amusing news report from New Zealand. A couple found themselves ‘locked’ in their car without the key, and believing there to be no way out, resorted to pomping the horn to attract attention, and attempting to smash through the window with a car jack. They didn’t think of unlocking the door in the regular manner.

Eventually the couple were rescued by neighbours after over 12 hours in the vehicle, with the women already unconscious and the man having difficulties breathing. According to the emergency services, doubtless a touch on the dramatic side, their little misadventure could have proven fatal.

How is it that we can so easily forget some of our most rudimentary tools when they are superceded? What makes us forget things we otherwise take for granted in our day to day lives so readily? These two stories may occupy two extremes in terms of their potential consequences – from the mildly humorous to the near fatal – yet whilst most of us are liable to shake our heads or brazenly laugh at others’ apparent ignorance and stupidity, it’s a situation we readily find ourselves in as we become increasingly reliant on life’s many little technological gizmos to get us through the day. As the mechanical is replaced by the digital, will any of us remember how to fix things when the machine stops?

We compare many things in life to riding a bicycle: you never forget. At least, that is, as long as it isn’t chained up, in which case you’d better hope you can remember how the key works.

The Shallows: What the Internet Is Doing to Our Brains

What the Internet is Doing to Our BrainsThis post is also available in English.

Der Klappentext behauptet, dieses Buch sei „Der stumme Frühling“ des literarischen Geistes. Zwar vergleicht man hier Äpfel mit Birnen, aber im Kern gibt es in diesem Buch eine provozierende Erörterung der Auswirkung verschiedener Techniken auf die Funktionsweise des Geistes. Carrs Hauptthese, die er in seinem Artikel „Is Google making us stupid?“ schon ausführlich erklärt, ist, dass das Internet Veränderungen in unseren Hirnen auslöst, die unsere Denk- und Erinnerungsvermögen nicht unbedingt positiv verändern. Grundsätzlich spielt das Internet die Rolle eines Universums der Ablenkung, das eine unendliche Vielfalt an leichter Unterhaltung und sinnlosen Unterbrechungen einführt, wodurch wir unsere Gehirne nach einem süchtig-machenden Muster von ineffektivem Multitasking trainieren. Wir heben die neue Technik auf ein Podest, als Eingang zu einer neuen Welt des Wissens und der Kommunikation, die viele Vorteile im Rahmen von sozialer Wechselwirkung, persönlicher Freiheit und wissenschaftlicher Bemühung mit sich bringt. Carr ist jedoch der Meinung, dieses Portal sei beileibe nicht ohne Nachteile, dass diese Technik unsere Fähigkeit des tiefen Denkens und das effektive Nutzen des Gedächtnisses beeinträchtigt.

Obwohl die Veröffentlichung seines Artikels / dieses Buches für Furore sorgte, worin der Autor als demagogischer Technikfeind dargestellt wurde, gibt es wenig luddistische Rhetorik hier, und das Buch ist mitnichten die großspurige Jeremiade, als die es oft abgestempelt wird. Das Buch selbst ist zum größten Teil gut geschrieben, die Kernargumente bleiben der Schilderung immer nah, und Recherchen, die die Behauptungen unterstützen, sind reichlich vorhanden. Sicherlich ist dies keine ernsthafte wissenschaftliche Arbeit und der Vorwurf ist wohl gerechtfertigt, dass sich Carr nur die besten Befunde herausgepickt hat, die seine These unterstützen. Dennoch bleiben genug Denkanstöße. Die Argumente des vorher erwähnten Artikels sind in dem Buch näher ausgeführt, mit interessantem, historischen Hintergrund, Forschungsergebnissen aus den Bereichen der Neurowissenschaft und Psychologie, und Parallelen zu anderen technischen Veränderungen. Trotzdem liest sich der Text phasenweise wie ein hetzend-geschriebener Studienaufsatz: Eine Kette von hoffnungsvoll würdigen Zitaten verknüpft durch gelegentliche Bindewörter („…und…“, „…aber…“). Die besten Kapitel sind die, wo sich der Autor vor dem Personalpronomen „ich“ nicht gescheut hat und die, die eigene Erfahrungen und Kämpfe des Autors mit der neuen Technik wiedergeben, sowie der leider allzu kurze Kapitel über den Einfluss des Internets auf den Verbrauch unserer Gedächtnisse.

Mit weniger als 250 spärlich gedruckten Seiten sollte dieses Buch selbst die Aufmerksamkeitsspanne von dem „novus homo“, den das Buch beschreibt, nicht erschöpfen. Es wird wohl für Menschen von Interesse sein, die auf beiden Seiten der Internetgeburt geboren wurden, und die gut recherchierten Berichte über historische Parallelen und psychologische Aspekte bieten viele kleine Leckerbissen für das Gehirn zu verdauen. Dass Carr getadelt wird, keine Lösungen zu den problematischen Entwicklungen, die er hervorhebt, anzubieten, zählt meiner Meinung nach zu den Stärken, nicht den Schwächen. Es handelt sich hier eher um einen Kommentar, und keine Kritik. Gesellschaftlicher Wandel lässt sich genau so gut aufhalten wie die Gezeiten, obwohl wir als Individuen unsere eigenen Wege beschreiten dürfen. Aber es ziemt sich für uns, diesen Wechsel wahrzunehmen.

The Shallows: What the Internet Is Doing to Our Brains

What the Internet is Doing to Our BrainsDieser Eintrag ist auch auf Deutsch verfügbar.

The blurb claims this book to be a “Silent Spring” for the literary mind. That is certainly comparing apples to oranges, but at the core to this book there is a thought-provoking argument about the impact of various technologies on the workings of the mind. Carr’s main thesis (to be found almost in its entirety in his article “Is Google making us stupid?”) is that the Internet is changing our minds, our ability to think and the way we use our memories, and all this not necessarily for the better. Essentially, the Internet is a universe of distractions, offering endless light entertainments and pointless interruptions that train our brains into an addictive shallow pattern of ineffectual multitasking. We hold up the new technology on a pedestal as a doorway to a new world of knowledge and communication, bringing with it benefits for social interaction, personal liberty and scientific endeavour, but Carr claims that this portal is not without its drawbacks vitiating our ability to think deeply, or use our memories effectively.

Whilst much of the furore that came after the publication of his article/this book ascribes him to being a drum-bashing technophobe, there is little Luddite rhetoric here, and this book is far from the grandiloquent jeremiad its often labelled as being. The book itself is largely well-written, with the core argument never far from the narrative, and there is plenty of research here to back up the claims. Certainly this is no serious scholarly work, the charge often levelled at Carr that he only cherry-picked research findings which bolstered his main argument is probably justified, but there is enough food here for thought. The arguments of the aforementioned article have been padded out with some interesting historical background, findings from the realms of neuroscience and psychology, and parallels to other technological shifts, but at times it does feel like one is reading an undergraduate essay hurried off to a deadline: a string of hopefully worthy quotes, strung together by the occasionally conjunction (“…” and “…”, however “…”). The best chapters are those which don’t shy away from using the personal pronoun ‘I’ and reflect the authors own observant struggles with the new age technologies, and the sadly all too short chapter on the Internet’s influence on our use of memory is of its own a very thought-provoking aside.

At less than 250 sparsely-packed pages, this is a book that shouldn’t exhaust even the attention span of the novus homo it describes. It should be of interest to people born both sides of the Internet divide, and the well-researched reports on historical parallels and psychological aspects offer plenty of titbits for our minds to work on. The reproach that Carr offers no solutions to the problematic developments he highlights is, in my opinion, to the book’s strengths not weaknesses. It is a commentary, rather than a critique. Social change can be halted about as easily as the tides, though we might as individuals choose to tread our own paths. But it behoves us all well to acknowledge Change’s existence.

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