random thoughts to oil the mind

Tag: Languages Page 2 of 5

Bigger and better, like

Dieser Eintrag ist auch auf Deutsch verfügbar.

Short aside. Teaching English in Germany, I often hear the mistake in comparative forms where Germans use a similar-sounding conjunction to their own:

Die Grünen sind beliebter als die SPD.

The Green Party is more popular as the SPD.

Curiously, where speakers use an alternative colloquial or dialect form of the comparative, it sometimes results in similar ‘mistranslations’ in English:

Es ist schneller mit dem Zug zu fahren wie mit dem Auto.

It’s faster to go by train like with the car.

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Als ich das Erwerben einer Fremdsprache zum ersten Mal wirklich ernst genommen habe, ist es mir aufgefallen, dass mein Gehirn neben den Fortschritten mit der Sprache selber auch eine Art Käfig für meine Gedanken erschaffen hat. Es war als wäre der Wortschatz in meinem Kopf so kategorisiert und gestaltet, dass ich meistens instinktiv gewusst habe, ob ich bereits wüsste, wie ich meine Gedanken auf „fremdisch“ aussprechen konnte, bevor ich überhaupt mal den Mund geöffnet habe. Ob ich das Wort „Baumrinde“ kannte, war sozusagen genauso wichtig als zu wissen, das ich das Wort kannte.

In der Tat wurde es aber dann schwierig, meine verrosteten Sprachkenntnisse aus der Schulzeit anzuwenden. Französisch habe ich leider seit über einem Jahrzehnt nicht mehr gesprochen, aber neulich auf Reise durch Frankreich fand ich, dass ich oft versucht habe, Dinge zu sagen, die weit über meine Kompetenzen hinaus gingen. Dabei war mein Kopf sich recht sicher, ich wüsste wie das sagen könnte. Irgendwo steckte die Anmerkung, das Wort sei auf „fremdisch“ bekannt, nur auf welchem fremdisch war dabei nicht erwähnt. Wie man es sagt scheint hier zweite Geige zu spielen hinter was man sagt.

Jetzt wo ich es vorhabe, eine zweite Fremdsprache anständig zu lernen, merke ich wie mein Hirn versucht, einen zweiten Zaun um meine Fähigkeiten in der neuen Sprache zu bauen. Ich frage mich welchen Einfluss dies auf meine erste Fremdsprache haben könnte. Wird der Kopf die erste Fremdsprache in den engeren Raum einpferchen wollen? Oder wird der alte Zaun abgebaut und diese Fremdsprache behandelt wie meine Muttersprache? Werde ich zünftig über meine eigenen Gedanken stolpern, wie jetzt auf französisch? Oder muss ich mich über die selbst auferlegten Hindernisse meines Geistes quälen, um mich auszudrücken?

Learning a Second Foreign

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When learning foreign in earnest for the first time, I noticed that whilst making progress in the language itself, my brain also found ways of hemming in my thoughts. It was as if my mind’s vocabulary was labelled and categorised, such that I often instinctively knew before opening my mouth whether I knew how to say what I wanted to ‘in foreign’. Knowing the word for tree bark was as important as knowing that I know the word for tree bark. Interestingly, this made trying to use languages from school more difficult: when travelling in France, a language I’ve barely used in the past decade or so, I often found myself trying to say things my mind believed me capable of saying. It would have me starting sentences, confident in the knowledge that I knew the word or phrase ‘in foreign’, only which foreign wasn’t mentioned. It seems actually knowing what to say plays second fiddle to knowing what one is able to say.

Now with the intention of learning a second foreign properly, I find my mind building a new ring fence around what can and can’t be said in the new foreign. I wonder what effect this might have on the old foreign – will my brain try to corral it into the smaller space, or might the fencing be removed altogether and treated like my native tongue? Will I find myself stumbling over my own thoughts as in French, or will I need to battle over my brains’ self-imposed hurdles to express myself?

In Scheißgewittern: A shitstorm in the dictionary

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So it’s come this far. After winning the dubious award of Anglizismus des Jahres 2011, der Shitstorm has become salonfähig everyday vocabulary. According to the jury:

Shitstorm füllt eine Lücke im deutschen Wortschatz, die sich durch Veränderungen in der öffentlichen Diskussionskultur aufgetan hat. Es hat sich im Laufe des letzten Jahres von der Netzgemeinde aus auf den allgemeinen Sprachgebrauch ausgebreitet und gut in die Struktur des Deutschen eingefügt.

Anglizismus des Jahres 2011

The word’s childish irreverence in English hasn’t prevented its becoming so acceptable that German newsreaders on the tagesschau can use the word quite po-faced:

Des Shitstorms oder des Shitstorm?

And just to give it the Teutonic rubber stamp of officialdom, the use of an extra ‘s’ in the genitive is apparently proof of the word’s acceptance into the German canon.

Handelt es sich um englische Wörter, die (noch) nicht Teil des deutschen Wortschatzes sind bzw. nicht als solcher empfunden werden – also nicht im Duden zu finden sind –, wie etwa das Brainwashing (im Gegensatz zum o.g. Brainstorming), dann heißt es im Genitiv auch die schlimmen Folgen des Brainwashing, also kein eingedeutschter Genitiv mit „s“, sondern das Wort wird dann wie ein Eigenname aufgefasst, der ja im Genitiv auch kein „s“ erhält: die Kriege des Cäsar.

Korrektur + Lektorat

Hence here’s the Duden entry. Ach, you land of poets and thinkers… where did they all go?

In Scheißgewittern

This post is also available in English.

Es ist also so weit. Nach der anrüchigen Auszeichnung als Anglizismus des Jahres 2011 ist der Shitstorm salonfähig geworden. Laut der Jury:

Shitstorm füllt eine Lücke im deutschen Wortschatz, die sich durch Veränderungen in der öffentlichen Diskussionskultur aufgetan hat. Es hat sich im Laufe des letzten Jahres von der Netzgemeinde aus auf den allgemeinen Sprachgebrauch ausgebreitet und gut in die Struktur des Deutschen eingefügt.

Anglizismus des Jahres 2011

Trotz der kindlichen Konnotation auf englisch ist das Wort angemessen genug auf der Tagesschau Verwendung zu finden, ohne dabei eine Miene zu verziehen:

Des Shitstorms oder des Shitstorm?

Und würde man sich nur fragen, ob sich das Wort bereits etabliert hat, verleiht ihm die Grammatik eine Art bürokratischen Stempels, denn der Genitiv mit „s“ ist anscheinend ein Zeichen der Übernahme in die deutsche Lexik.

Handelt es sich um englische Wörter, die (noch) nicht Teil des deutschen Wortschatzes sind bzw. nicht als solcher empfunden werden – also nicht im Duden zu finden sind –, wie etwa das Brainwashing (im Gegensatz zum o.g. Brainstorming), dann heißt es im Genitiv auch die schlimmen Folgen des Brainwashing, also kein eingedeutschter Genitiv mit „s“, sondern das Wort wird dann wie ein Eigenname aufgefasst, der ja im Genitiv auch kein „s“ erhält: die Kriege des Cäsar.

Korrektur + Lektorat

Hier der Duden-Eintrag. Ach, du Land der Dichter und Denker … wo sind sie nur alle hin?

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